Nur wenige Wörter reichen, um zu erkennen, welches Lied in diese Jahreszeit passt.
„Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle. Welch ein Singen, Musiziern, Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern. Frühling will nun einmarschiern, kommt mit Sang und Schalle.“
Jetzt im Frühling lohnt es sich, einmal frühmorgens in den Garten zu gehen oder das Fenster weit zu öffnen. Das Morgenkonzert der Vögel ist herrlich. Wenn der winzige Zaunkönig seine Stimme erhebt, dann leuchtet an manchen Tagen das Morgenrot. Die Kohlmeise beginnt ihren Gesang noch früher. Bei mir im Garten wohnt ein Gartenrotschwänzchen, und das ist richtig früh wach und singt die Sonne herbei.
Inzwischen sind auch die Zugvögel eingetroffen. Die Kiebitze gaukeln über den Wiesen, die Störche haben ihre Horste hergerichtet, und die hübsch gesprenkelten Stare kommen schon seit längerer Zeit an mein Futterhäuschen und genehmigen sich eine kleine Stärkung.
Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, warum ich Sie zu einem Gedankenausflug in die Natur mitgenommen habe. In dieser Zeit, in der sich ein leichter Sinn nur schwer einstellt, finde ich es wichtig, einmal innezuhalten und zu genießen, was die Natur uns schenkt. Ein paar Minuten reichen schon, den Gesang der Vögel bewusst zu hören, die Sonnenstrahlen zu genießen und die Gedanken zur Ruhe zu bringen.
Und was noch? Ein Lied anzustimmen, ist auch eine gute Idee. Singen stärkt das Atemsystem und hält den Kopf fit. Denn die alten Volkslieder singen wir aus der Erinnerung. Auch wenn uns vielleicht nur die erste Strophe spontan einfällt, ist das gar nicht so schlimm. Wie schon gesagt, manchmal sind nur wenige Wörter notwendig, damit wir uns wieder erinnern.
Singen tut gut. Und das Singen im Chor schenkt noch dazu ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl. Weil die Sängerinnen des Lukas-Chores und ich das so lange vermissen mussten, haben wir uns vor einigen Wochen gemeinschaftlich dazu entschlossen, uns wieder in der Kirche zum Proben zu treffen. Es ist einfach wunderbar und bereichert die Dienstagabende auf das Schönste.
Singend begrüßen wir also den Frühling – jetzt gleich und stimmen ganz spontan das Lied über die Vögel an.
Zur Erinnerung grüße ich Sie mit den beiden weiteren Strophen des Liedes, das Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1835 erdachte.
„Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen. Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.
Was sie uns verkünden nun, nehmen wir zu Herzen: Wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen.“
Herzlichst,
Ihre/Eure Conny Rutsch